Darf's ein bisschen fair sein?

Einkaufen mit gutem Gewissen - im Eine-Welt-Laden und beim Urbanmarkt

 

 

 

Was wäre Weihnachten ohne Kripperl, Engerl, Sterne, Kerzen und bunte Kugeln? Die Mitarbeiterinnen vom Eine-Welt-Laden werden beim Urbanmarkt auch in diesem Jahr wieder ein umfangreiches Angebot an weihnachtlichem Kunstgewerbe, Spielwaren, edlen Accessoires und natürlich an traditionellen Fairwaren wie Kaffee, Tee, Gewürze und Schokolade bereit halten. Kleine Naschereien und ein nettes Gespräch über die Fair-Idee runden das Marktangebot der ehrenamtlichen Ladendamen ab. 

Ein echter Renner beim Urbanmarkt dürfte die neue "Vilsbiburger Schokolade" werden. Zehn verschiedene fairgehandelte Tafelschokoladen unter anderem in den Geschmacksrichtungen Zartbitter, Vollmilch, Praline, Noisette und Marzipan mit Orangenlikör präsentieren - sozusagen als eleganten Überzieher - ein buntes Bild vom Vilsbiburger Stadtplatz. Auf der Rückseite der Banderole wird der Käufer bzw. die Käuferin über die Probleme der weitverbreiteten Kinderarbeit im Kakaosektor informiert. "Wer Kinderarbeit bekämpfen will, muss die Bauern aus der Armut holen", dieses Anliegen sollte besonders beim Kauf von Nikolaus- und Weihnachtsnaschereien nachdenklich stimmen.

Mit dem Kauf von Kakaoprodukten aus fairem Handel, leistet der Konsument einen unmittelbaren Beitrag um die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Anbauländern zu verbessern. Kleinbauern, die fest vereinbarte Mindestpreise für ihre Kakaobohnen erhalten, müssen ihre Kinder nicht auf die Felder schicken, sie können ihnen stattdessen Schulbesuch und Ausbildung ermöglichen.

Die Mitarbeiterinnen vom Eine-Welt-Laden haben sowohl am Stand beim Urbanmarkt als auch im Ladengeschäft ausschließlich Schokoladenprodukte im Sortiment, die Mann und Frau mit guten Gewissen kaufen, selbst genießen oder verschenken können.

 

 

Das Grundprinzip aller Fair-Läden, keine Waren anzubieten die von Kinderhand gefertigt wurden, gilt nicht nur für den den Lebensmittelbereich. In jedem einzelnen Teil des umfangreichen Kunsthandwerksortiment steckt echte Handarbeit aus kleinen Handwerks- und Familienbetrieben. Die liebevoll gefertigten Stücke erzählen zudem Geschichten, die die Tradition des Ursprungslandes widerspiegeln - egal ob es sich um Pappmache-Christbaumkugeln aus Indien oder um Sternen aus Recyclingpappe aus Peru handelt.

Besonders die Heerscharen von Engeln, die dieses Jahr von den Ladendamen ins Sortiment genommen wurden, könnten nachdenklich stimmende Erzählungen aus ihren fernen Entstehungsländern wiedergeben. Die geflügelten Weihnachtsboten sind aus Draht und Perlen, aus Maisstroh, Speckstein, Metall oder Papier gefertigt und fühlen sich neben dem großen Angebot verschiedenster Weihnachtskrippen genau am richtigen Platz. Wer noch kein Kripperl hat oder vielleicht eine Zweitkrippe anschaffen will, findet von der kleinen Streichholzschachtel-Version, über Filzkripperl, Kalebassen-Krippen bis hin zum Beduinenkripperl aus Holz und Wolle eine so große Auswahl, das die Entscheidung, welches Jesuskinderl samt Eltern, Tieren und Zubehör ins heimische Wohnzimmer darf, sicher nicht leicht fällt.

 

 

Adventstage ohne den Zauber brennender Kerzen sind fast nicht vorstellbar. Die Mitarbeiterinnen vom Weltladen haben ihr Kerzen-Angebot aus Höhenberg um Tafelkerzen, Teelichter, Stumpen- und Kugelkerzen aus dem GEPA-Programm erweitert. Während für die Höhenberger-Kerzen ausschließlich einheimische Bienen  das notwendige Wachs produzieren, werden die GEPA-Kerzen überwiegend aus den Früchten nachhaltig angebauter Ölpalmen gefertigt. Bei dem Fair-Betrieb, Wax Industrie in Indonesien, sind dreißig Frauen und Männer fest angestellt und etwa 110 Helferinnen und Helfer werden zusätzlich in der Hauptsaison beschäftigt. Es sind überwiegend Bäuerinnen, die sich auf diese Weise ein zusätzliches Einkommen verdienen und einen wertvollen Beitrag zum Unterhalt der Familie beitragen.

 

 

Zur vorweihnachtliche Stimmung gehören Plätzchen und Glühwein. Plätzchen gebacken haben die Ladendamen nicht. Aber das Marktsortiment beinhaltet abgepacktes Backwerk und neben hochwertigen, feinen Gewürze für die eigene Backstube gibt es auch fertige Gewürzmischungen für selbstgebrauten Glühwein. Den Flaschentransport zum Urbanmarkt haben sich die Mitarbeiterinnen erspart - aber Glühwein oder Fairtrade Wein ist jederzeit und in guter Auswahl im Weltladen erhältlich - und wer an den Markttagen keine Zeit hat, ist im Ladengeschäft in der Kirchstraße willkommen. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag 9.00 bis 18.00 Uhr und am Samstag von 9.00 bis 12.00 Uhr.

 

Evelyne Betz